Dokument wird geladen
AUSGABE 1.2022 A h o i L E I P Z I G SPORT STADT LEIPZIG Das Sportmagazin für Leipzig BIATHLON IN ZWENKAU Aus dem Flachland hoch hinaus Leistungszentrum Espenhain Im Süden von Leipzig trainieren Tennis-Talente unter Top-Bedingungen Quo vadis, Sportstadt Leipzig? Großes Interview: Sportler und Funktionäre diskutieren die Krise im Leistungssport Auf eine Zigarre nach Peking Bob-Anschieber Alexander Schüller will Gold bei den Olympischen Spielen holen
Bis voraussichtlich 27.03.22 D I E N E U E P R E M I E R E V O N Y A D E G A R A S I S I Ab voraussichtlich 09.04.22 panometer.de asisi.de
Sport frei, liebe Leipzigerinnen und Leipziger, eine Sportstadt zeichnet sich durch eine hohe Begeisterung für Breiten- und Spitzensport aus – insbesondere bei der jungen Generation. Auch beim Leistungssport wird es in den nächsten Jahren unsere wichtigste Aufgabe sein, den talentierten und motivierten Nachwuchs zu fördern und ihm ein attraktives Umfeld zu schaffen. Dazu zählen unter anderem professionelle Sportstätten und Strukturen, eine hohe gesellschaftliche Anerkennung erfolgreicher Sportler und – ganz wichtig! – engagierte Trainer. Mehr sächsische Athleten in der Weltspitze zu etablieren, ist ein langfristiges Ziel, das Geduld und Ausdauer, eine starke Sportfamilie und visionäre Partner erfordert. Wir werden mit Olympiateilnehmern belohnt werden, die zu den Top-Athleten ihrer Disziplin zählen und unser Land stolz vertreten. Ich wünsche Ihnen ein gesundes, sportliches Jahr 2022 in und mit der SPORT STADT LEIPZIG. Ihr Klaus-Ulrich Mau, Vizepräsident Leistungssport Landessportbund Sachsen Vorstandsmitglied Förderverein Sportstadt Leipzig 8 dAnKE SAGEn: Simone Zimmermann vom leipziger Behinderten- und Reha-Sportverein (lBRS) betreut und trainiert seit mehr als 20 Jahren ehrenamtlich Rollstuhlfahrer g i z p i e L t d a t s t r o p S / r e s m u h T o c R i , S R B L / r e d a B . M , g i z p i e L t d a t s t r o p S : T L A H N I b o c a J h c i r n i e H , e fi a r g o t o F - t g i o V - . K : L E T I T Inhalt Schnappschuss Sport aktuell Termine Fußball-EM 2024 4 6 10 11 LEISTUNGSSPORT IN DER KRISE Quo vadis, Sportstadt Leipzig? 12 11 tEStlAUF FUSSBAll-EM 2024: Celia Šašić und Philipp lahm schossen zum ersten Mal mit dunkelbrille aufs tor Die Erste Liga Vereinsalbum Porträt Trendsport Tech-Check Familiensport Kolumne und Impressum 18 22 24 26 27 28 30 Coverbild: Erfolgreicher nachwuchs der SG Blau-Weiß – lukas Martins beim Alpencup in Martell Wir möchten lesenswerte texte schreiben. daher nutzen wir meist allein männliche Personen bezeichnungen: Bitte Frauen und alle anderen Geschlechtsidentitäten einfach mitdenken. Edi t oR i A l Und inh A lt F EBRUA R 2022 3
Schnappschuss 4 S Chn A PP S ChUS S
Dance Company sucht Spender Dance-Camp, Sommerfest, Weihnachtstanzshow und viele weitere Auftritte: Der Kalender der Dance Company Leipzig ist prall gefüllt. Doch in den letzten Jahren hat der Boden der Tanzschule in Mockau gelitten, auch die Lobby soll erneuert werden. Daher hat der Verein bei der „Leipziger Crowd“ eine vierwöchige Crowdfunding-Kampagne gestartet – mit dem Ziel, bis Mitte Februar 15.000 Euro zu sammeln. Weil durch die Pandemie stetig Mitgliedschaften und Einnahmen verloren gehen, benötigen die 220 Tänzerinnen und Tänzer Unterstützung, um das Projekt zu stemmen. SPORT STADT LEIPZIG drückt die Daumen! [fri] Zum Crowdfunding: www.leipziger-crowd.de/dancecompanyleipzig f o h u e N n i t r a M : o o t t o o F F S Chn A PP S ChUS S F EBRUA R 2022 5
Sport aktuell dr. Sören Müller erklärt anhand einer hölzernen Glieder- puppe die Sprunghaltung I AT L E I P Z I G Die Medaillenmacher Wenn Karl Geiger, Katharina Althaus oder Eric Frenzel zu Bestweiten fliegen, dann ist dies auch ein Verdienst des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaft. Denn die Wissenschaftler aus Leipzig holen das Letzte aus Sportlern heraus. M it einer Gliederpuppe aus Holz zeigt Sören Müller, Fachgrup- penleiter Skispringen/Nordische Kombination, welche Parameter bei einem Skiflug nach dem Absprung wichtig sind. Unter anderem der An- stellwinkel des Körpers oder die Hal- tung der Ski mit Verkantungswinkel. „Skispringen ist eine sehr komplexe Bewegungsaufgabe mit vielen, vielen Details“, erklärt Müller. Das fängt beim Anlauf an. Nicht nur die Anfahrtshaltung, also die Aerodynamik, kann sich während des rund 100 Meter langen Anlaufs auf die Geschwindigkeit und auf die Weite auswirken, sondern auch das Gleitvermögen. Also wird geforscht, wie man den Anlauf optimieren kann. D RU C K M ES S S O H L EN F Ü R B ES S ER ES G L EI T EN „Beim Gleitvermögen geht es um die Frage, ob der Athlet in der Anfahrts- hocke mehr auf dem Vorfuß steht, 6 SP oR t A K t UEl l mehr auf der Hacke oder mehr seit- lich.“ Um das herauszufinden, gibt es Druckmesssohlen mit Sensoren. Die- se werden in die Sprungschuhe ein- gelegt und die Druckverteilung wird aufgezeichnet. Ziel ist dabei, eine gleichmäßige Gewichtsverteilung zu erreichen, um die Ski möglichst ohne Reibung „laufen zu lassen“. Denn ein Kilometer pro Stunde kann sechs Meter Weite ausmachen. Nur ein kleines Beispiel da- für, wie das IAT mit Trainings- und Es geht mehr und mehr um individuelle Optimierung der Technik.“ Dr. Sören Müller, Fachgruppen- leiter am IAT druckmesssohle zur Ermittlung der Gewichtsverteilung Wettkampfforschung hilft, Leis- tungspotenziale von Spitzensport- lern zu erkennen und auszuschöpfen. Rund 1.000 Sportler werden so unter- stützt, mit 21 Spitzenverbänden gibt es Kooperationsvereinbarungen. Für den Deutschen Skiverband sind Sören Müller und dessen Kollegen mit ihrer speziellen Messtechnik hauptsäch- lich im Sommer und Herbst an den Sprungschanzen dabei. T EC H N I S C H E O P T IM IERU N G F Ü R D EN ER F O L G „Es geht mehr und mehr um indi- viduelle Optimierung der Technik. Die Athleten sollen bewusst ihre Bewegungen feinmotorisch steuern“, erklärt Müller. Bis zu elf Kameras werden für die Videobildanalysen seitlich an den Schanzen installiert. Jede noch so kleine Phase des Bewe- gungsablaufs wird aufgezeichnet, analysiert und an den Trainerstab weitergegeben. Und werden diese Daten und Empfehlungen erfolg- reich umgesetzt, ist dies die größte An erkennung der Arbeit des IAT, so Müller. [hfi] Mehr Infos: http://sport-iat.de
60. FOCKEBERGLAUF Kultlauf mit Suchtfaktor Jörg Matthé kann sich an die Premiere des Fockeberglaufs am 9. November 1991 noch lebhaft erinnern. Dr. Wilfried Ehrler vom damals frisch gegründeten Leipziger Triathlon e. V. hatte die Veranstaltung aus der Taufe gehoben, die seither das Wettkampfjahr der Triathleten mit einem Berglauf im März beginnt und im November beschließt. Der damalige 800-Meter-Läufer Matthé, heute Inhaber des Leipziger Laufladens, kannte den 153,3 Meter hohen Schutthügel im Süden Leipzigs zwar von Trainingseinheiten gut. „Aber sechs Runden auf Tempo zu laufen, war auch für mich Neuland“, sagt Matthé. „Während des ersten Laufs dachte ich: Das mache ich nie wieder“, erinnert er sich. Die größte Herausforderung sei der extreme Tempowechsel und die großen Herzfrequenzschwankungen. Doch nicht nur bergauf ist der Zwölf-Kilometer-Lauf herausfordernd. „Wenn man den Fockeberglauf gewinnen will, muss man auch Experte im Herunterlaufen sein. Man braucht die Gabe, sofort umzuschalten, wenn man oben ist“, sagt Matthé. Bei der Premiere und bei seinen vier weiteren Siegen gelang ihm das perfekt. Den Streckenrekord hält übrigens sein bester Freund Stefan Gorzny als einziger „39er“ in 39:59 Minuten. Am 5. März (10 Uhr) steigt die 60. Ausgabe des prestigeträchtigen Kultlaufs. [ukr] Mehr Infos: www.leipziger-triathlon.de/veranstaltungen/ fockeberglauf n a f e t S l e i n a D / n o l h t a i r T r e g i z p i e L , ) 2 ( r e l d e i F e k i e H : s o o t t o o F F NEUSTART MIT NEUEM KONZEPT 2022 startet das Team der Champions Sports Bar mit einer neuen Vi- sion. Nach den visuellen Veränderungen und Ge- staltung der Fan-Ecken von lokalen Sportverein- en im letzten Jahr, ist es an der Zeit sich auch markentechnisch neu auszurichten. Veränderungen wird es insbesondere in der Speise- und Getränkekarte geben. Im Mittelpunkt liegt die Einführung eines neuen Produktes, welches in vielen verschiedenen Variationen angeboten wird. Dabei bleibt das Champions seinen Wurzeln treu und lässt sich von den amerikan- ischen Diners inspirieren. Beliebte Gerichte wie Burger und Chicken Wings wird es auch weiterhin im Menü geben. Bei den Cocktails wird der Fokus auf einfache und bekannte Klassiker wie Moscow Mule und Old Fashioned gelegt. Stammgäste sowie neue Besucher sollen wieder die Unkompliziertheit und den Spirit einer Sportsbar spüren. lokalen Sportvereinen Die Zusammenarbeit mit den bleibt auch dieses Jahr ein Kernpunkt. Damit sich Mitglie- der und Fans weiterhin willkommen fühlen, wird das An- gebot der Liveübertragungen überarbeitet und erweitert. Für verschiedene Veranstaltungen bietet das Champions neben dem Catering die Bar als Location an, welches flexibel auf die Bedürfnisse der Partner mit individuellen Eventkonzepten abgestimmt werden kann. Good food, good times, good sports Champions Sports Bar Brühl 33 | 0341-9653800 ChampionsLeipzig SP oR t A K t UEl l F EBRUA R 2022 7
Sport aktuell daria Remetean, ostdeutsche U14-Meisterin: „ich möchte Profi werden und an die Weltspitze.“ E H R E N A M T ZEIT, DANKE ZU SAGEN Unser Dank geht heute an Simone Zimmermann (54) vom Leipziger Behin- derten- und Reha-Sportverein (LBRS). T E N N I S Von Espenhain an die Weltspitze? Südlich von Leipzig, im Gewerbe- gebiet Espenhain, ist in den letzten anderthalb Jahren ein Tennisleis- tungszentrum entstanden. Für am- bitionierte Tennisspieler aus Mittel- deutschland die Chance, sportlich einen großen Schritt zu tun. „Espen- hain ist ein Glücksfall für mich“, sagt Daria Remetean. Die 14-Jährige hat vor Kurzem die ostdeutsche U14-Meisterschaft gewonnen, die in Espenhain ausgetragen wurde. In der Halle, in der sie fünfmal pro Wo- che trainiert. „Unser Konzept ersetzt zwar keinen Stützpunkt. Aber wir wollen die Lücke mit guten Inhalten füllen“, erklärt Dierk Scheinert, In- vestor und Initiator des Tennisleis- tungszentrums Espenhain. Im Sommer 2020 wurde die hochmoderne Vierfelder-Halle nebst sieben Außenplätzen eröffnet. Schei- nert bedauerte stets, dass es in Ost- deutschland keinen Leistungsstütz- punkt des Deutschen Tennisbundes gibt. Also ließ er die Anlage in Espen- hain bauen, in der die Tennistalente unter professionellen Bedingungen trainieren können. Daria Remetean sagt, sie habe einen Leistungssprung gemacht, seit sie im Tennisleistungszentrum trai- niert. Und nennt selbstbewusst ihr sportliches Ziel: „Ich möchte Profi werden und an die Weltspitze.“ [hfi] Mehr Infos: www.tlz-espenhain.de 8 SP oR t A K t UEl l S S L fragt nach Lockdown-Folgen für das JUMP House Leipzig Die erneute Schließung des JUMP House Leipzig bis 14. Januar war für das Unternehmen ein herber Rück- schlag. „Nach dem siebenmonatigen Lockdown bis Mai 2021 konnten wir unsere Gäste mühsam zurückgewin- nen“, sagt JUMP-House-Geschäfts- führer Florian Ruckert (Foto). „In dieser Zeit gab es nie einen Corona- fall, unser Hygienekonzept hat super funktioniert.“ Die Folgen des Teil-Lockdowns waren und sind dramatisch: erneute Kurzarbeit, Mitarbeiter wenden sich ab, Umsätze sanken beinahe auf null. Erst kurz vor Redaktionsschluss war klar, wann die Trampolin-Halle in Plagwitz wieder öffnen darf. „Eine wirtschaftlich sinnvolle Planung ist so überhaupt nicht möglich“, sagt Ruckert. Durch den Leipziger Lock- down kann das JUMP House Leipzig zudem keine Wirtschaftshilfen bean- tragen, weil alle anderen deutschen Standorte offen bleiben durften. [fri] Mehr Infos: www.jumphouse.de/leipzig Simone Zimmermann trainiert die schnellsten Rollstuhlfahrer Sachsens Wie kamen Sie zum Ehrenamt? Ich habe genau zur Wende mein Sportstudium beendet. Als das Sportsystem der DDR zusammenbrach, haben wir im Ehrenamt weitergemacht. Zum Behindertensport bin ich gekommen, weil es in meiner Familie einen Rollstuhlfahrer gibt. Für viele ist ein Rollstuhl ein Stigma, in meiner Familie habe ich erlebt, dass ein Rollstuhl auch Freiheit bedeuten kann. Das war ein Aha-Effekt und hat mich fasziniert. Was sind Ihre Aufgaben? Ich bin Vizepräsidentin des Sächsischen Behinderten- und Rehabilitationsverbands und zweite Vorsitzende im LBRS, bei dem ich von Anfang an dabei war. Dort betreue ich seit mehr als 20 Jahren die Rollstuhl-Mobilitäts- gruppe als Übungsleiterin und bin Trainerin für die Rollstuhl-Schnellfahrer. Was treibt Sie an? Ich bin aus tiefsten Herzen Trainerin. Ich möchte Leute dazu bringen, gut Sport zu treiben, und dass Kinder und Jugendliche mit Handicap die Chance bekommen, sich im Sport zu entfalten. Man kriegt dabei viel zurück: Wenn die Kinder sagen „Cool, was wir hier machen!“ ist das einfach schön. [ukr] Mehr Infos: www.lbrs-ev.de g i z p i e L G S S , e p p u r G - g i z p i e L - W B B , e k h c s t i N o d U , S R B L / r e d a B . M , g i z p i e L e s u o H P M U J , b o c a J h c i r n i e H : s o t o F
ATV Leipzig: Fast 15 Jahre erstklassig Die Hockey-Damen des ATV Leipzig sind der „vergessene Erstligist“ der Sportstadt Leipzig. Über ihre Erfolge in der 2. Bundesliga Süd (Feldhockey) und in der 1. Bundesliga Ost (Hallenhockey) informiert das Team um Trainer Christian Hufnagl und Kapitänin Lisa Scheigenpflug auch auf Instagram. Besonders die sympathischen Porträts von Spielerinnen und Staff fallen auf. In der Halle spielen die Leipzigerinnen schon seit 14 Jahren im Oberhaus. In ihrer Staffel belegten sie seitdem dreimal den zweiten Platz und standen im DM-Viertelfinale. Ob das Tabellenschlusslicht das fünfzehnjährige Bundesliga- Jubiläum vollmachen konnte, war bei Redaktionsschluss noch offen. [fri] www.instagram.com/1.damenatv1845 SG LVB und Josco Wilke (Rollstuhl- rugby) beim Sächsischen Behinder- ten- und Rehabilitationssportver- band für ein Jahr im Einsatz. Für Kaderathleten besteht die Möglichkeit, im BFD-Spitzensport Training und Wettkämpfe mit dem Freiwilligendienst zu verbinden und so zum Beispiel Zeiträume zwischen Schulabschluss und Ausbildungs- bzw. Studienbeginn zu überbrücken. Der Eigenanteil, den die Einsatzstelle zu leisten hat, wird dabei weiterhin vom Förderverein mitfinanziert. [kaj] Mehr Infos: www.sportstadt-leipzig.de/ foerderverein Unten: Zwischen Schwimmbecken und Schreibtisch: louis Schubert arbeitet als BFdler beim Sächsischen Schwimm-Verband B B W- L E I P Z I G - G R U P P E Eine Fußball-Liga für alle Axel Ackermann engagiert sich für inklusion Von den 398 Leipziger Sportvereinen bieten nur rund 15 Prozent Kurse für Behinderten- und Reha-Sportler an. Meistens richten sie sich ausschließ- lich an Menschen mit Behinderung. „Echte“ inklusive Sportangebote sind rar gesät. Hier möchte das Projekt „inklusiver Kinder- und Jugend-Sport in Leipzig“ der BBW-Leipzig-Gruppe ansetzen. „Kinder und junge Men- schen mit Behinderung machen im- mer häufiger deutlich, dass sie keine eigenen, getrennten Angebote wollen, sondern am regulären Vereinsbetrieb teilhaben wollen“, sagt Projektleiter Axel Ackermann. Neben der besseren Sichtbar- keit inklusiver Angebote sollen durch das Projekt Kontakte hergestellt, Schwellenängste genommen und neue Zugänge geschaffen werden. Ackermanns Traum: eine inklusive Fußball-Liga für Menschen mit und ohne Behinderung. [fri] Mehr Infos: bbw-leipzig.de F Ö R D E R V E R E I N H I L F T Bufdis im Spitzensport Der Förderverein Sportstadt Leipzig e. V. unterstützt Sportvereine und -ver- bände mit drei Stellen im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes (BFD). Als sogenannte Bufdis oder BFDler leisteten Nachwuchskaderathleten den Dienst bisher am Olympiastütz- punkt ab. Seit September 2021 sind Louis Schubert (Schwimmen) beim Säch sischen Schwimm-Verband, Ben Reimann (Kanurennsport) bei der SP oR t A K t UEl l F EBRUA R 2022 9
Termine Am 10. April soll der 45. leipzig-Marathon stattfinden PA R T N E R P F E R D Vier Weltcupfinals an vier Tagen Leipzig-Marathon als 3G-Veranstaltung Zwei Jahre mussten die laufver- rückten Leipziger und ihre Gäste warten, 2022 soll der Leipzig-Ma- rathon nun endlich wieder wie ge- wohnt stattfinden. „Wir hören von vielen Laufbegeisterten, dass sie es kaum erwarten können, wieder mit vielen anderen Gleichgesinnten auf die Strecke zu gehen“, sagt Presse- sprecher Stefan Friedrich. Natür- lich kann es pandemiebedingt noch zu Änderungen und Anpassun- gen kommen, doch aktuell ist der Lauf als 3G-Veranstaltung mit der gewohnten Streckenführung und diversen Laufkategorien vorgesehen. Nur der beliebte Mini-Marathon der Grundschulen, der traditionell am Vortag des Marathons stattfindet, musste in diesem Jahr aus organisa- torischen Gründen gestrichen wer- den. Eine vierstellige Zahl an Läu- fern hatte sich bereits rund um den Jahreswechsel angemeldet. Aktuell liegen die Anmeldezah- len etwa ein Drittel unter jenen aus der Vor-Corona-Zeit, als insgesamt etwa 9.000 Starter dabei waren. [ukr] Mehr Infos: www.leipzigmarathon.de Nach dem Ausfall der Erlebnismesse Partner Pferd im vergangenen Jahr gehen die Organisatoren in diesem Jahr ganz fest davon aus, dass die 24. Veranstaltung vom 6. bis 10. April in der Neuen Messe stattfinden kann. Nach der Eröffnungsshow am Donnerstag mit einem exklusiven Programm mit einem großen Star der Szene finden erst- mals seit 2011 wieder alle vier Weltcupfinals im Springen, Dressurreiten, Gespannfahren und Voltigieren gemeinsam an einem Wochenende statt. Ein echter Höhepunkt für alle Fans des Pferdesports. Tickets für die Veranstaltun- gen am Wochenende sind bereits rar, für Donnerstag und Freitag gibt es noch ausreichend Karten. [ukr] Mehr Infos: www.partner-pferd.de H A L L E N - D M I N L E I P Z I G ROY SCHMIDT WILL ANGREIFEN Die deutschen Spitzen-Leichtathleten sind am 26. und 27. Februar bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig zu Gast. Mit dabei ist auch Rio-Olympiateilnehmer Roy Schmidt vom SC DHfK Leipzig, der die Qualifikation für Tokio verpasst hatte. Der 100-Meter-Spezialist will in der Halle den Schwerpunkt statt der 60 auf die 200-Meter- Strecke legen. „Um hinten raus die Standfestigkeit zu verbessern“, erklärt der 30 Jahre alte Polizeimeister. Läuft es für ihn besser als im Vorjahr, sind die WM in Eugene (USA) und die Heim-EM in München fest im Kalender markiert. Olympia 2024 in Paris wäre für den EM-Dritten 2016 über die 4-x-100-Meter-Staffel der perfekte Karriere- ausklang. „Bis dahin“, sagt der gebürtige Jenaer, „will ich nochmal angreifen.“ [fri] Roy Schmidt peilt die heim-EM 2022 an 10 t ER MinE g i z p i e L t d a t s t r o p S / r e s m u h T o c R i , g i z p i e L t d a t s t r o p S , . V . e g i z p i e L K f H D C S , n n a m l l e H s a m o h T / d r e f P r e n t r a P , n o h t a r a M g i z p i e L : s o t o F
„Verdammt schwierig“: Celia Šašić und Philipp lahm schossen zum ersten Mal mit dunkelbrille aufs tor UEFA EURO 2024 F U S SB A L L- EM 2 0 24 B R i l l A n t A M B A l l 2024 wird Leipzig ein großes Fußballfest feiern: Bei der Europa - meisterschaft will sich die Stadt als erstklassiger Gastgeber präsentieren – Turnierdirektor Philipp Lahm war beim Besuch Ende vergangenen Jahres bereits begeistert vom sächsischen Standort. H ochkonzentriert und mit Dun- kelbrille ausgestattet, fixiert Philipp Lahm den Klingelball der Blindenfußballer auf dem Sechs- meterpunkt. In gebückter Haltung holt er Schwung und schießt das Runde an der Torfrau vom 1. FC Lok Leipzig vorbei ins Eckige. Seine Freude über das Tor steigert sich im Ver- lauf des kleinen Blindenfußball-Tur- niers, denn keinem seiner Mitstreiter – Euro pameisterin Celia Šašić, RB- Markenbotschafter Perry Bräutigam und Sportbürgermeister Heiko Rosen- thal – gelingt an diesem Tag ein Treffer. Aber nicht nur deswegen fühl- te sich Lahm in der Sportstadt wohl: „Es ist alles sehr positiv hier, egal, ob man mit dem Oberbürgermeister Wir werden eine Fußball- EM für alle organisieren und wir wollen alle mitnehmen auf dem Weg.“ Philipp Lahm, Turnierdirektor der UEFA EURO 2024™ redet oder mit anderen Menschen. Alle, die man trifft, sind sehr begeis- tert. Leipzig hat ein tolles Stadion, eine tolle Infrastruktur“, erzählt der Weltmeister bei seinem Besuch im November vergangenen Jahres. C H EC K D ER EM -S TA D T Die Sporteinheit im Sinne von Inte- gration und Inklusion war Teil ei- nes viertägigen Programms für die Verantwortlichen der EURO 2024 GmbH. Das 35-köpfige Team hatte in Leipzig ein Ziel: die Ausrichterstadt Mehr nachhaltigkeit: in leipzig war das team mit leihrollern vom E-Scooter- Unternehmen tier unterwegs auf Herz und Nieren prüfen. Es in- formierte sich in rund 20 Workshops zum Stand der Vorbereitungen und zur Arbeit in den Projektgruppen. Andreas Mex Schaer, Geschäfts- führer der EURO 2024 GmbH, resü- mierte: „Mit der Fußball-EM haben wir als Gastgeberland die Verantwor- tung, ein Sommermärchen 2.0 auf die Bühne zu bringen. Die Host Cities haben die Chance, ein Fußballfest zu feiern und sich einem weltweiten Publikum zu präsentieren. Wir küm- mern uns um die 90 Minuten Spiel – den Rest bestreiten Sie als Host City und ich habe keinen Zweifel, dass Leipzig brillieren wird.“ Leipzigs Oberbürgermeister Burk- hard Jung sah neben guten Voraus- setzungen auch einige Hausaufgaben: „Wir haben gezeigt, dass wir bereits viel geschafft haben und mit der RB Arena und der Leipziger Messe gut aufgestellt sind. Zugleich müssen wir noch einiges tun, unter anderem bei den Themen Verkehr und Sicherheit.“ [kaj] Mehr Infos: www.euro2024leipzig.de UEFA EUR o 2024 F EBRUA R 2022 11
Neunter Platz – das schlechteste Ergebnis Deutschlands bei Olympischen Sommerspielen seit der Wiedervereinigung. Tokio hat uns im vergangenen Sommer auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Die SPORT STADT LEIPZIG hat sich mit sieben Leipziger Akteuren aus dem Sport an den runden Tisch gesetzt und diskutiert, wo die Gründe für die Talfahrt liegen und wie man die Trendwende einläuten kann. LEISTUNGSSPORT IN DER KRISE QUO VADIS, SPORTSTADT Unsere Gäste: Heiko Rosenthal, Bürgermeister und Beigeordneter für Umwelt, Klima, Ordnung und Sport der Stadt Leipzig Stefan Sadlau, Olympiastützpunkt Sachsen, stv. Leiter und Standortkoordinator Leipzig Heike Fischer-Jung, Vorsitzende des Fördervereins Sportstadt Leipzig, Wasser- springerin (Olympische Bronzemedaillen- gewinnerin 2008) Martin Schulz, Paratriathlet, Goldmedaillen- gewinner Olympische Spiele 2021 und 2016 Annekatrin Thiele, Ruderin, Goldmedaillen- gewinnerin Olympische Spiele 2016, Silber 2012 und 2008 Frank Embacher, Leipziger Landestrainer Schwimmen, SSG Kay Vesely, Bundesstützpunkttrainer Kanurennsport 12 l EiS t UnG S SP oR t in dER K R iSE
ADT LEIPZIG? SPORT STADT LEIPZIG: Ulf Tippelt, Direktor des Instituts für Ange- wandte Trainingswis- senschaft in Leipzig, bilanzierte nach den Olympischen Spielen gegenüber dem MDR: „Sport spielt in Deutschland mit Aus- nahme des Fußballs eine viel zu geringe Rolle.“ Können Sie dem zustimmen? Frank Embacher: Tatsächlich ist der Stellenwert des Leistungssports zu- rückgegangen, auch was die Motiva- tion anbelangt. Dazu kommt, dass es weniger Talente gibt. Wir haben nicht mehr die Manpower, um in Kin- dergärten oder Schulen nach talen- tierten, sportinteressierten Kindern zu suchen. Wir warten darauf, dass Kinder in die Vereine kommen. Das ist zu wenig. Wir haben definitiv Reserven. Stefan Sadlau: Da stimme ich zu. Wir haben in den letzten 10 bis 15 Jahren mit einem Bedeutungsverlust des Leistungssports zu tun. Mit Blick auf unser Spitzensport-Team stelle ich fest, dass wir von den Athleten zehren, die schon lange dabei sind. Von unten kommt zu wenig nach. Dazu kommt, dass die Kinder und Jugendlichen heute eine viel größere Angebotspalette haben als noch vor 20 Jahren. Der Sport muss sich um die Kinder reißen. Heike Fischer-Jung: Dass es weniger Talente gibt, ist eine Entwicklung der letzten zehn Jahre. Ein Trend ist auch, dass viele vor dem angeblichen Druck im Leistungssport zurückschrecken. Es gilt, dem Leistungssport ein bes- seres Image zu verschaffen, bei dem auch vermittelt wird, was der Mehr- wert des Leistungssportes ist, zum Beispiel der Zusammenhalt und das Erlernen sozialer Kompetenz. Heiko Rosenthal: Aus meiner Sicht hat der Leistungssport in Leipzig mehr Aufmerksamkeit bekommen, weil wir uns unserem „Sportstadt-Bewusstsein“ wieder mehr zugewandt haben. Klar hat RB Leipzig dabei einen we- sentlichen Akzent gesetzt. Aber das F EBRUA R 2022 13
beantwortet nicht die Frage, wie wir bei den Olympischen Spielen ab- geschnitten haben. Leistungssport wird über die Vereine in die Schu- len, zu den Kindern getragen. Und wenn dieses Bindeglied nicht funk- tioniert? Da sollten wir aus meiner Sicht mehr Projekte zwischen Schu- len und Vereinen anschieben – auch um gegenzusteuern, denn Schulsport wird immer stärker reduziert. Letz- teres ist allerdings kein kommunales Problem. SPORT STADT LEIPZIG: Wie können wir den Spitzensport wieder attraktiver machen? Martin Schulz: Es muss sich lohnen, den anstrengenden Weg als Leis- tungssportler zu gehen. Erfolgreiche Sportler sollten mehr Anerkennung erhalten und aus dieser Position her- aus eine Vorbildfunktion einneh- men, denn Vorbilder sind wichtig für Kinder. Auch beim Übergang vom Sport- ins Berufsleben gibt es im Spitzen- Optimierungsbedarf sport. Dazu müssen wir die kommu- nalen Unternehmen ins Boot holen. 14 l EiS t UnG S SP oR t in dER K R iSE Annekatrin Thiele: Ja, die duale Aus- bildung muss erleichtert werden. Dazu ist es nötig, mit Universitä- ten und kommunalen Unternehmen Kooperationen zu verbessern bezie- hungsweise anzustreben. So kann der berufliche Druck vom Sportler genommen werden, denn viel zu vie- le Athleten brechen ihre sportliche Laufbahn beim Übergang von der Schule zum Studium beziehungswei- se zur Ausbildung ab. Frank Embacher: Anerkennung geht mit Aufmerksamkeit einher. Ein ein- faches Beispiel ist die mediale Prä- senz, denn damit könnte man die Sportler bekannter machen und deren Leistungen honorieren. Doch wenn man die hiesigen Zeitungen aufschlägt, geht es nur um Fußball. Die anderen Sportarten finden in den Medien nicht statt, was extrem schade ist. SPORT STADT LEIPZIG: Große Hoffnung, um die Talfahrt auf- zuhalten, lag auf der Leistungssportreform
2016: Strukturen sollten verschlankt werden und die Athleten mehr im Vordergrund stehen. Für Leipzig hat dies dazu geführt, dass die Stadt „nur noch“ ein Standort innerhalb des Olympia stützpunktes Sachsen ist. Zündet die Reform noch oder ist das eine Sackgasse? Stefan Sadlau: Grundsätzlich ist es sinnvoll, die Reform zu hinterfragen. Wir haben die Strukturen verändert, aber in Sachen Trainer beispielsweise ist nichts passiert. Es gibt zwar Regi- onaltrainer, die unter anderem talen- tierte Kinder sichten sollen, aber die Trainer werden in den Vereinen ge- braucht, weil überall Personal fehlt. Heiko Rosenthal: Es wäre sinnvol- ler gewesen, wir hätten den Olym- piastützpunkt in Leipzig behalten. Denn wir haben hier den einmaligen Standort der Sommersportarten im Leistungssport in Sachsen. Gefragt sind wir dahingehend, wie wir den Standort im Chor der Konkurrenz der Wintersportorten herausheben können. Kay Vesely: Wir haben genug Kin- der, die bei uns trainieren. Doch uns fehlt komplett der Unterbau – materiell und personell. Wir brau- chen gut ausgebildete Trainer, die die Kinder professionell betreuen. Wenn wir die Besten sein wollen, dann brauchen wir das beste Umfeld, die besten Trainer, die besten Sportler. Selbst in der Spitze haben wir einen akuten Trainermangel. Es klemmt an allen Ecken und Enden. Martin Schulz: Mein Bundestrai- ner ist zu 80 Prozent mit Bürokratie beschäftigt. Seine eigentliche Auf- gabe – das Training am Mann – fällt hinten runter. Da sind schon so we- nige Trainer da und die, die da sind, können sich nicht um das Tages- geschäft kümmern. So kann es nicht besser werden. Annekatrin Thiele: Ich verbinde mit der Leistungssportreform nichts Po- sitives. Es geht mir vor allem um die gerechte und wertschätzende Bezah- lung der Trainer. Ein Rudertrainer ist nicht weniger wert als ein Fußball- trainer. Wir fangen jetzt an, uns im Ausland Trainer zu suchen. Und das, obwohl wir genug Sportstudenten haben. Aber für 500 Euro mehr im Monat macht den Job halt auch kei- ner. Es geht mir um die Aufwertung des Trainerberufes. SPORT STADT LEIPZIG: Ein viel diskutiertes Thema ist auch die sportliche Infrastruk- tur, Stichwort Sport- stätten. Martin Schulz: Trainingsstätten sind ein leidiges Thema. Allein für mei- ne Sportart kann ich sagen, dass wir mehr Schwimmbecken brauchen. Da sollten wir uns als Sportstadt als Vor- reiter abheben. Frank Embacher: Wir sind an einem Punkt, an dem wir nicht mehr weiter- kommen. Es fehlt an Schwimmhal- len. Die Uni-Schwimmhalle nutzen alle, auch die Flossenschwimmer, die Triathleten, die Breitensportler. Eine Halle ausschließlich für den Leis- tungssport würde extrem helfen. Heiko Rosenthal: Spitzensport nebst Trainingsstätten werden von Bund und Land finanziert. Wir sitzen am Katzentisch, sind Bittsteller. Wir kön- nen nur das finanzieren, was wir im städtischen Haushalt möglich machen können. Und wir tun das Möglichste, obwohl dies nicht unsere Pflichtaufga- be ist. Beispielsweise finanzieren wir eine neue Schwimmhalle mit 13 Milli- onen Euro komplett selbst. Bund und Land geben nichts dazu. Kay Vesely: Wir haben im Kanu- rennsport keinen Nachwuchsmangel und auch unsere Bedingungen sind gut. Wir können uns mit dem, was wir hier in Leipzig haben, gegenüber anderen Stützpunkten durchsetzen. l EiS t UnG S SP oR t in dER K R iSE F EBRUA R 2022 15
Stefan Sadlau: Rund 500 Millionen Euro Bundesmittel sind im Zuge der Reform und entsprechend des Zyklus 2016 bis 2021 geflossen. Das Geld ist nicht an die Basis gelangt. So können wir nicht erwarten, dass mehr Me- daillen fließen. Ich weiß, dass dieses Budget nicht erhöht wird. Das heißt: Das gleiche Geld wird an weniger Sportarten fließen, um mehr Erfolg zu haben. Wir werden eine Ausdün- nung der Hochleistungssportarten bis 2032 um etwa 25 Prozent erleben. SPORT STADT LEIPZIG: Ausdünnung ist kein populäres Thema. Dennoch: Sollten wir uns als Stadt auf Sportarten wie Schwimmen, Kanu- slalom oder Radsport konzentrieren, die in der Medaillenausbeute hoffnungsvoll sind? Heike Fischer-Jung: Auch wegen der begrenzten Mittel müssen wir uns in Leipzig auf Kernsportarten kon- zentrieren, also auf Kanu, Schwim- men, Rudern, auch auf Leichtathle- tik. Hier nenne ich beispielhaft den harten Weg der Konzentration, den Großbritannien erfolgreich beschrit- ten hat. Denn wenn der Kuchen nicht größer wird, wird es für die einzelnen Sportarten immer weniger. Heiko Rosenthal: Von Turnen und der Rhythmischen Sportgymnastik haben wir uns bereits verabschiedet. Für Hockey und Radsport ist die För- derung auf Null gesetzt. Sollen wir jetzt noch die sechs Bundesstütz- punkte, zum Beispiel Judo, Finswim- ming, Handball Frauen und Män- ner, Volleyball streichen? Nein, das ist nicht das, was wir als Sportstadt Leipzig wollen. Aber wir können es nur in dem Rahmen finanzieren, wie wir es uns aus dem kommunalen Haushalt heraus leisten können. 16 l EiS t UnG S SP oR t in dER K R iSE Fazit Bereits während der Interviewrunde und auch im Nachgang wurde deut - lich, wie willkommen der initiierte Dialog bei allen Teilnehmern ist. Vereins- und sportartenübergreifend stehen viele Protagonisten im Spitzensport vor den selben Heraus- forderungen und sind bereit, sich diesen gemeinsam zu stellen. Die Motivation, sich als Sportstadt-Leip- zig-Familie darauf zu konzentrieren, was konkret in der Stadt verbessert werden kann, ist enorm. Klar wurde auch, dass es etliche Ideen gibt, zum Beispiel eine Art Shuttleservice zum Kindertraining zur Entlastung der Eltern oder ein Sportcampus, auf dem die Einzelsportler wieder stärker in Kontakt kommen. Um die brennenden Themen zu bündeln und in die entsprechenden Ausschüsse und Arbeitsgremien einfließen zu lassen, sollen künftig in regelmäßigen Abständen Gesprächsrunden stattfinden. Als dringlichste Aufgabe kristallisierte sich zunächst die Trainerproblema- tik heraus, die sich grundlegend auf alles Weitere – Erfolg der Top-Athle- ten oder Nachwuchsgewinnung – auswirkt. Das Gespräch führten Heike Fiedler und Katja Junghans Mehr Infos: www.sportstadt-leipzig.de
WINTER. SPORT. TRADITION. DER SPORT IST IN SACHSEN ZU HAUSE. Die Tradition lässt sich allein an der großen Zahl der Medaillengewinner bei Olympischen und Paralympischen Spielen sowie Welt- und Europameisterschaften, die in der Region beheimatet sind oder waren, ablesen. Auch bei den Spielen in Peking werden 2022 wieder zahlreiche Athleten die sächsischen Farben in zehn verschiedenen Sportarten hochhalten. Der gesamte Freistaat drückt für die anstehenden Wettbewerbe die Daumen. www.so-geht-sächsisch.de i k s w e l e z s a W a t i n A , ) t a v i r p ( t s b r e H e i l i m a F : s o t o F l EiS t UnG S SP oR t in dER K R iSE F EBRUA R 2022 17
Die Erste Liga M I T T E L D E U T S C H E R B C Coach mit Futter-Faible Werner Gorsky ist seit 2020 Trainer der U19-Bundesliga-Mannschaft des Mitteldeutschen BC aus Weißenfels. Der gebürtige Berliner erklärt der SPORT STADT LEIPZIG, warum er nach Leipzig gezogen ist und was ihm in der Messestadt bisher am besten gefällt. D er in Weißenfels beheimatete Mitteldeutsche BC ist seit vie- len Jahren regelmäßig in Leip- zig zu Gast. Werner Gorsky hat beim nächsten Arena-Spiel des Basketball- Bundesligisten am 17. April gegen die Niners Chemnitz einen ganz kurzen Weg zur QUARTERBACK Immobi- lien ARENA – sofern es die Corona- Lage zulässt. Denn der Coach der Wei ßenfelser U19-Bundesliga-Mann- schaft (NBBL) ist einer der wenigen MBC-Mitarbeiter mit Wohnsitz in Leipzig. VO N O S T W ES T FA L EN N AC H L EIP Z I G Den gebürtigen Berliner zog es 2021 nach fünf Jahren als Trainer und Ju- gendkoordinator bei den Paderborn Baskets zur Mitteldeutschen Basket- ball-Akademie, dem Nachwuchspro- gramm des MBC. „Ich habe eine neue Herausforderung gesucht“, sagt der 34-Jährige. „Der MBC und die Region Leipzig/Halle haben super viel Po- tenzial. Außerdem ist Leipzig eine sehr, sehr schöne Stadt. Hier kann ich mich beruflich und persönlich wei- terentwickeln.“ Kulinarisch kennt sich der Nachwuchscoach im Süden und Wes- ten der neuen Wahlheimat schon pri- ma aus. „Ich habe mich einmal die Karl-Heine-Straße und Karli rauf und runter gefuttert“, berichtet er lachend. Auch den Cospudener See hat Gorsky, der im August mit seiner Freundin nach Plagwitz zog, schon erkundet. M I T D EM RÜ C K EN Z U R WA N D Aber übermäßig viel Zeit, um tie- fer einzutauchen, blieb bislang nicht. Im Fokus stand die Arbeit mit seinen 18 diE ER S t E l iG A Ich habe eine neue Heraus- forderung gesucht.“ Werner Gorsky ist seit 2021 Nachwuchscoach beim MBC Basketball-Talenten. Doch der ganze vergossene Schweiß wird bislang noch nicht belohnt. Zwei Siege und fünf Niederlagen schlagen Anfang Januar zu Buche. Für die Korbjäger, von denen dank der Kooperation mit dem USC Leipzig rund ein Drittel aus der Pleißestadt stammt, geht es nun darum, den Abstieg aus der NBBL zu verhindern. „Ich bin guter Dinge, dass wir das abwenden können“, sagt Gorsky. Zahlreiche Verletzungen und die geringe Durchschnittsgröße des Kaders will der ehrgeizige Coach nicht als Ausrede gelten lassen. Wo er sich in ein paar Jahren sieht? „Da bin ich offen. Vielleicht als Chefcoach im Profi-Bereich. Vielleicht als jemand, der im Hintergrund die Strukturen aufbaut und koordiniert. Beides macht Spaß.“ [fri] Mehr Infos: https://syntainics-mbc.de
S C D H F K Der Kapitän geht von Bord Im schnelllebigen Profisport-Geschäft ist Alen Milosevic eine Ausnahme- erscheinung. Seit 2013 läuft der 32-Jährige für Handball-Bundesligist SC DHfK Leipzig auf. Als sich der 1,90 Meter große Kreisläufer der Mannschaft anschloss, spielten die Messestädter noch in der 2. Bundesliga, 2015 gelang der Sprung ins Oberhaus. In den Worten von Cheftrainer André Haber hat sich Milosevic zu einer „absoluten Säule unserer Mannschaft“ entwickelt, seit zwei Jahren ist er Kapitän. Am Ende der Saison wird der 41-malige Schweizer Nationalspieler und WM-Teilnehmer 2021 seine Karriere beenden. Nach mehr als 16 Jahren Handball auf höchstem Niveau will der Körper nicht mehr. „Es würde bestimmt irgendwie noch zwei, drei Jahre gehen. Aber ich will nicht, dass man mich auf einer Bahre nach draußen trägt“, begründet er seine Entscheidung. Außerdem habe er sich häufiger die Frage gestellt: „Will ich irgendwann mit meinen Kindern Fußball spielen oder nur zugucken?“ Er will spielen. Nach einer Hinrunde mit Licht und Schatten (Platz acht) hat Milosevic auch in der Bundesliga noch ein großes Ziel: ein letztes Mal oben angreifen und die Saison nach Platz sechs im Vorjahr zur besten der Vereinsgeschichte machen. [fri] Mehr Infos: www.scdhfk-handball.de Gewinnspiel: Mit der neuen SC DHfK Leipzig Bommelmütze stylisch durch den Winter. Wir verlosen 3x1 grün-weiße Kopfwärmer. E-Mails bis 22.02.2022 an gewinnspiele@ahoi-leipzig.de mit dem Stichwort „Bommelmütze“ nehmen an der Verlosung teil. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. oben: domenico tedesco (rechts) will RB stabili- sieren links: Alen Milose- vic geht seit 2013 für den SC dhfK auf torejagd 3x1 MÜTZE gewinnen U N G E W O H N T E K R I S E Wohin geht die Reise bei RB? Überzeugend begonnen (4:1), okay weitergemacht (1:1), enttäuschend abgeschlossen (0:2): Die ersten drei Pflichtspiele unter Trainer Domenico Tedesco waren ein Spiegelbild der bisher mittelmäßigsten Bundesliga- Saison von RB Leipzig seit dem Auf- stieg 2016. Im Januar und Februar entscheidet sich, wohin die Reise geht: Kann RB noch mal oben angreifen? Oder wird es nach der Entlassung von Jesse Marsch im Dezember eine Julian Übergangsspielzeit? Unter Nagelsmann hatten die Sachsen 2020 noch das Champions-League-Halb- finale erreicht, sie durften sich erst- mals zur europäischen Spitze zählen. Immerhin: Im DFB-Pokal und in der Europa League besaß RB bei Redaktionsschluss noch Titelchancen. Der erste Pott der Vereinsgeschichte wäre mehr als ein Trostpflaster, soll- ten Yussuf Poulsen und Co. erst- mals seit 2018 die Champions- League-Qualifikation verpassen. [fri] Mehr Infos: https://rbleipzig.com Leipziger Vereine in der 1. Liga Sportart Floorball Fußball Handball Judo Verein MFBC Leipzig SC DHfK Leipzig MFBC Leipzig/Grimma RasenBallsport Leipzig SC DHfK Leipzig Judoclub Leipzig Geschlecht Männer Männer Frauen Männer Männer Männer Sportart Radsport Rugby Verein Team schnelleStelle Rugby Club Leipzig Schwimmen SSG Leipzig SSG Leipzig Basketball SYNTAINICS MBC Hockey (Halle) ATV LEIPZIG Geschlecht Männer Männer Männer Frauen Männer Frauen g i z p i e L B R , n n a M n e t s r a K , ) t a v i r p ( y k s r o G r e n r e W : s o o t t o o F F diE ER S t E l iG A F EBRUA R 2022 19
A N Z E I G E Kartoffelpuffer süß & herzhaft GESUND KOCHEN MIT Saskia Feige, Geherin SC DHfK – Deutsche Meisterin über 20 Kilometer, Olympiateilnehmerin Tokio 2021 Saskia Feige wurde beim Kochen von SC-dhfK- Präsident Bernd Merbitz unterstützt. Mein Leipziger Lieblingsort ist … … an der Neuen Luppe entlang in Richtung Auensee. Konsum Leipzig ist für mich … … ein guter Einkaufsmarkt mit freundlichen MitarbeiterInnen. Mein Lieblingsprodukt … … frisches Obst und Gemüse – am liebsten aus der Region! 20 FÜR 3 PERSONEN ZEIT: 1:20 Zutaten: 1.750 g Kartoffeln 1 Ei 1 EL Kartoffelmehl Salz und Pfeffer Fett zum Braten Für das Apfelmus: 1 kg Äpfel 1 EL Zucker 1/8 Liter Apfelsaft etwas Zitronensaft und Zimt (gemahlen) Für den Kräuterquark: 125 g Quark (40 %) ¼ Bund Schnittlauch 1–2 EL Sahne zum Würzen: Salz, Pfeffer, Paprikapulver Zubereitung: Kräuterquark: Den Quark, die Sahne und die Gewürze miteinander vermischen und cremig rühren. Den Schnittlauch in feine Röllchen schneiden und zugeben. Apfelmus: Äpfel schälen, achteln und vom Kerngehäuse befreien. In einem Kochtopf den Zucker schmelzen, bis er karamellisiert (gut rühren!). Die Apfelspalten dazugeben und bei reduzierter Hitze umrühren, bis sich der kara - mellisierte Zucker vom Topfboden löst. Den Apfelsaft dazugießen, zudecken und kochen, bis die Äpfel weich sind. Mit einem Kartoffelstampfer zu Püree verarbeiten. Mit Zitronensaft und Zimt abschmecken – fertig. Kartoffelpuffer: Kartoffeln schälen, fein reiben und in einem Küchentuch ausdrücken. Mit Ei, Kartoffelmehl, Salz und Pfeffer vermengen. In der Pfanne Fett stark erhitzen, die Kartoffelmasse löffelweise hineingeben und zu kleinen, dünnen Fladen verstreichen. Hitze verringern und auf beiden Seiten langsam braun und knusprig braten. Nicht zu rasch braten, sonst bleiben die Puffer innen roh! Warm mit Apfelmus oder Kräuterquark servieren. Saskias Top-Tipp: „Für den Kräuterquark nehme ich gerne Lauchzwiebeln statt Schnittlauch – auch Radieschen passen sehr gut.“ immer frisch, immer vielfältig: Alle Zutaten gibt es in den Konsum-Filialen oder auch online beim Konsum leipzig lieferdienst unter www.konsum-leipzig.de g i z p i e L t d a t s t r o p S : s o t o F
Aus dem Vereinsalbum der Abteilung Biathlon der SG Blau-Weiß Zwenkau BIATHLON IN ZWENKAU? JA, WARUM DENN NICHT! Biathlon ist eine Sportart, bei der man eher nicht zuerst an Zwenkau denkt. Dennoch ist der Wintersport, Flachland und Schneemangel zum Trotz, seit über 60 Jahren nicht mehr aus der sächsischen Kleinstadt wegzudenken. Schon lange werden die ambitionierten Zwenkauer nicht mehr belächelt, wenn sie zu Wettkämpfen in die Berge reisen. Denn sie mischen inzwischen auch vorne mit. [hfi] Wie a l l e s b e g a n n die Biathlon-trainingsgruppe der SB Blau-Weiß Kein "Ritt auf der Rosine" Immerhin sechs Zwenkauer Biathleten haben es bereits nach Oberwiesen- thal beziehungsweise nach Altenberg in die dortigen Sportgymnasien und Eliteschulen des Sports geschafft – auch dank der sehr guten Zusammen- arbeit mit den Stützpunkten in Oberwiesenthal oder Schwarzenberg. „Wir können oft in die Sparkassen-Arena nach Oberwiesenthal zum Training fahren“, sagt Trainer Dirk Martins. Auch Sommertrainingslager werden gemeinsam mit verschiedenen erzgebirgischen Vereinen veranstaltet. „Inzwischen wird auch dort oben anerkannt, dass wir nicht auf der Rosine reiten, sondern ordentlich arbeiten“, so Martins. Gegründet wurde die Sektion Ski bei der damaligen BSG Chemie Zwenkau von Harry Schulz. Er war Sportlehrer in Zwenkau. Warum es nun aber ausgerechnet Skilanglauf sein musste, hatte mit dem benachbarten Böhlen zu tun, erinnert sich dessen Sohn Holger Schulz, der bis 2009 Übungsleiter war: „Im Petrochemischen Kombinat Böhlen gab es bereits eine Sektion Ski, denn dort arbeiteten viele Menschen, die aus dem Gebirge kamen. Und dieser Funke ist auf Zwenkau übergesprungen.“ 22 AUS dEM V ER EinS A l BUM holger Schulz – einer der Gründungs- väter der Abteilung Biathlon
Man muss sich zu helfen wissen Doch Zwenkau ist nicht unbedingt für seine Schneemassen bekannt. Was also tun, wenn es nicht schneit? Man nimmt einfach Kunstrasen. Den hat man auf einem nicht mehr benötigten Tennisplatz im Zwenkauer Eichholz ausgelegt. „Wenn dieser nass ist, rutscht der gut“, erklärt Dirk Martins. Und fertig ist eine Mini-Biathlon- Laufstrecke nebst 10-Meter-Luftgewehr-Schieß- stand. Hier lassen sich die Biathlon-Abläufe Laufen, Liegen, Schießen, Aufstehen, Laufen gut trainieren. Längere Strecken werden per Crosslauf oder auf Rollern absolviert. Und dann gibt es ja noch die Trainingslager in den Bergen. Schießtraining im Eichholz in Zwenkau trainer dirk Martins trainer Uwe Findeisen Aus Skilanglauf wird Biathlon Dass 2009 auch der Biathlon nach Zwenkau kam, daran sind die Kinder von Uwe Findeisen und Dirk Martins schuld. Tochter und Sohn der beiden jetzigen Biathlon- Trainer waren ganz gut im Skilanglauf. Beide wurden von einem Kommilitonen Martins’ nach Schwarzenberg ins Trainingslager der dortigen Biathleten eingeladen. Und weil die beiden Zwenkauer sportlich gut mithielten, sagten sich deren Väter: „Wollen wir das nicht auch in Zwenkau machen?“ Das war die Geburtsstunde der Abteilung Biathlon. Erfolgreiche Nachwuchsarbeit Dass sich die Arbeit auszahlt, merkt man auch am Nachwuchs. So war Lukas Martins 2018 Gesamt- führender des Deutschlandpokals, hörte danach jedoch mit dem Biathlon auf, weil er es krankheits- bedingt nicht in eine Sportfördergruppe schaffte. Aktuell sind die Zwenkauer Eigengewächse Timo Zielonka (14), Hermine Kirmse (15) und Vianne Martins (17) sehr erfolgreich. Zielonka startet im Deutschen Schülercup und die beiden Mädchen im Deutschlandpokal. Ähnliche Ziele haben auch Emma Sühnel (14) und Tillmann Quittek (12). Für Quittek steht bereits fest, dass er an die Eliteschule des Sports in Oberwiesenthal wechseln möchte. „Ich möchte einer der erfolgreichsten Biathleten Deutschlands werden“, sagt er. lukas Martins beim Alpencup in Martell BIATHLON BIATHLON SG BLAU WEIß ZWENKAU SKI- & BIATHLONTEAM SG BLAU WEIß ZWENKAU SKI- & BIATHLONTEAM Mehr Infos: www.biathlonteam-zwenkau.de Instagram: www.instagram.com/biathlon-zwenkau AUS dEM V ER EinS A l BUM F EBRUA R 2022 23 , e fi a r g o t o F - t g i o V - . K , ) 4 ( b o c a J h c i r n i e H , r e l d e i m o c . g n u n a l p n g i s e D : o g o l s n i e r e V F e k i e H , t a v i r p : s o t o F
Porträt BoB-AnSChiEBER AlEXAndER SChÜllER E i n E Z i G A R R E n Wenn im Pekinger Eiskanal Bobfahrer Francesco „Franz“ Friedrich nach den nächsten olympischen Medaillen greift, dann hat auch der Leipziger Alexander Schüller seine Hände im Spiel. Wir haben mit dem Weltklasse-Bob-Anschieber gesprochen. [hfi] V or sieben, acht Jahren etwa hätte Alexander Schüller nicht im Traum daran gedacht, dass er heute im Bob des mehrfachen Olympiasiegers und Weltmeisters Francesco Friedrich mitfährt. Damals trainierte er noch beim SC DHfK als Diskuswerfer. „Eines Tages tauchte da jemand vom Bobsport auf und das hat mich sofort inte- ressiert. Der damalige Hallenwart hat mich dann an den sächsischen Landestrainer vermittelt. Und dieser hat mich zum Probe-Anschieben eingeladen. Das hat auf Anhieb gut geklappt“, erzählt Schüller. Die Idee war anfangs, Bobfahren und Diskuswerfen parallel zu stemmen. Doch irgendwann merkte Schüller, dass es für eine internationale Karriere als Diskuswerfer nicht reicht und er entschied sich mit ganzem Herzen für den Bobsport. Mit 18 Jahren wechselte der heute 24-Jähri- ge zum SV Halle und seitdem ging und geht es für ihn als Anschieber nur nach oben. A n r u f v o n F r a n c e s c o F r i e d r i c h 2016 wurde er in die Nationalmannschaft aufgenommen. Er holte Gold im Zweierbob bei den Junioren-Weltmeis- terschaften 2017 in Winterberg und Gold im Zweierbob 2018 in St. Moritz, ebenfalls bei der Junioren-WM. Dazu waren seine technischen Werte, die bei internen Verglei- chen aller Anschieber gemessen wurden, so gut, dass sie Francesco Friedrich auffielen, der dann eines Tages bei Alexander Schüller anrief, wie sich Schüller erinnert: „Franz hat gefragt, ob ich bei ihm fahren würde. Und klar lehnt man so ein Angebot nicht ab.“ Anschieber im Bob-Sport müssen vor allem schnell auf eine hohe Geschwindigkeit mit dem Bob vorm Körper Alexander Schüller (rechts) mit dem mehrfachen olympiasieger und Weltmeister Francesco Fried- rich in St. Moritz 24 P oR t R ät
E nACh dEM SiEG So ein Angebot lehnt man nicht ab.“ Alexander Schüller über den Anruf von Francesco Friedrich kommen. Trainingsinhalte sind daher 30- oder 50-Meter- Sprints und 150- beziehungsweise 200-Meter-Tempo- läufe. Ausfallschritte und Kniebeugen gehören ebenso zum Trainingsalltag wie Sprünge mit der Hantelstange. Im Sommer wird in Altenberg das Anschieben des Bobs auf Rollen trainiert. B o b f a h r e n i s t T e a m s p o r t Doch das wichtigste Kriterium sind die 30 Meter flie- gend, bei denen mit einer Lichtschranke die Geschwindig- keit gemessen wird. Alexander Schüller hat seine Bestzeit Anfang Dezember auf 2,79 Sekunden verbessert. Über 50 Meter liegt sie immerhin noch bei 5,69 Sekunden. „Aus Spaß würde ich nach der Saison im Sommer mal über 100 Meter laufen und schauen, wie schnell ich bin“, kündigt Schüller an. Doch nicht nur die hervorragenden Zeiten waren ausschlaggebend, um im Bob des Weltklasse-Piloten Francesco Friedrich mitzufahren. Pilot und Trainer schauen auch, ob es menschlich passt, wie Schüller er- klärt: „Es geht nicht nur darum, dass man schnell ist. Wir müssen miteinander harmonieren, wir ziehen ja an einem Strang. Bobfahren ist ja eine Teamsportart.“ Dass die Truppe gut miteinander kann, beweisen un- ter anderem die drei WM-Goldmedaillen, die Schüller in Altenberg mit eingefahren hat. Gut kann die Truppe auch miteinander feiern: „Nach jedem Höhepunkt raucht jeder eine Zigarre. Und nach der WM in Altenberg gab es von Harald Czudaj (ehemaliger Goldmedaillen-Gewinner im Viererbob, Anm. d. Red.) noch den Altenberger Kräuter- schnaps.“ Ansonsten ist Alexander Schüller kein Feierbiest. Seine knappe Freizeit verbringt er eher ruhig mit seiner Freundin in der gemeinsamen Wohnung in Halle. Mit ihr kann er über alles reden. Das sei gut für den Kopf, sagt er. Halligalli sei nicht so sein Ding. Im letzten Jahr hat er seine Ausbildung bei der Bundespolizei abgeschlossen. Er habe also keinen existenziellen Druck, könne sich ganz auf das Hier und Jetzt konzentrieren. K e i n e A n g s t , a b e r „ G r u n d a n s p a n n u n g “ Und dies bedeutet vor allem auf die olympischen Winter- spiele in Peking, wo er im Viererbob als Anschieber ran darf. Die dortige Bobbahn sei gigantisch, sagt Schüller, aber Angst habe er vor seinen ersten Olympischen Spielen nicht: „Etwas nervös werde ich sein. Aber ich sage dazu Grundanspannung und die ist ja gesund.“ Und sollte es im chinesischen Eiskanal für das Bobteam Friedrich genau- so gut laufen wie bei der vergangenen Weltmeisterschaft, dann wird auch die Zigarre „danach“ nicht fehlen. Mehr Infos: www.sv-halle.de P oR t R ät F EBRUA R 2022 25
Trendsport G A M I N G - H AU S R4 2 R AUS AUS DER NERD- ECK E Mitten in der City öffnet im Sommer das Gaming-Haus R42. Mit dem innovativen Projekt der Gecko Two GmbH soll Leipzig zu einem wichtigen Standort der deutschen eSports-Szene aufsteigen. dem Projekt, das von der Leipziger Unternehmensberatung Gecko Two GmbH um die Gründer Christopher Sieben hüner und Tom Potutschek entwickelt und vorangetrieben wurde, kommen nicht nur eSports-Anhän- ger auf ihre Kosten. die Gründer tom Potutschek (links) und Christopher Siebenhüner auf der Baustelle des R42 V orbei sind die Zeiten, als Gamer als merkwürdige Nerds galten, die sich im Kinderzimmer ein- schließen und nur Pizza, Cola und Chips konsumieren. Mit dem R42 er- öffnet im Sommer ein Gaming Haus mitten in der Leipziger City. Wie es der Name erahnen lässt: in der Ritter straße 42, die 1910 als Pelzhan- delsgebäude erbaut wurde. Doch in Modernes design: So wird ein teil von R42 künftig aussehen Credit: „Gecko one“ 26 t R End SP oR t IR G EN DWA S M I T GA M IN G Auf sieben Etagen und über 1.500 Quadratmeter Fläche bündelt das R42 Gastronomie, Events, Content- produktion, Arbeiten und Gaming in einem Gebäude. Eine in der Region einzigartige Verbindung. „Wir wol- len einer aufstrebenden Branche ein Zuhause geben und bei deren Wachs- tum aktiv unterstützen“, sagt Tom Potutschek. In Leipzig machen laut Chris- topher Siebenhüner jährlich rund 90 junge Leute einen Studienabschluss, „in dem irgendwas mit Gaming steht“. Aber fast alle von ihnen zie- hen mangels Jobperspektiven aus der Stadt weg. Das soll sich dank R42 künftig ändern. Gründerinnen und Gründer werden mit einem Start-up- Wir wollen einer auf- strebenden Branche ein Zuhause geben.“ Gründer Tom Potutschek Programm unterstützt, für Besucher und Interessierte soll Gaming erleb- bar und nahbar werden. Raus aus der Nerd-Ecke, rein in die City. E V EN TA R EN A F Ü R 10 0 ZO C K ER Schmuckstück des von Grund auf renovierten Gebäudes ist die zwei - etagige Eventarena, in der eSports- Turniere mit bis zu 100 Teilnehmern möglich sind. Live-Übertragungen und Events sind in Hülle und Fülle geplant. Damit soll Leipzig dauer- haft zu einem wichtigen Standort der deutschen Gaming-Szene aufsteigen. Und das nicht einmal ein Jahr, nachdem sich das eSports-Festival Dream Hack nach fünf Jahren aus Leipzig zurückzog. R42 entsteht unter dem Träger Gecko Two in Zusammenarbeit mit der CG Elementum AG, dem Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt Leipzig, der Schenker Technologies GmbH/XMG und dem DHL-Dreh- kreuz Leipzig. [fri] Mehr Infos: gecko-two.de/r42
SERVICEWERKSTAT T mit Hol- und Bring-Service für Leipziger Kunden Suchst du einen schnellen Ski-Service? In der All-in-Sports-Werkstatt wird dein Equipment (egal, ob Ski, Langlaufski, Snowboard oder Schlittschuh) perfekt auf dich und deine Bedürfnisse abgestimmt. Für mehr Sicherheit und Fahrspaß. Nach Voranmel- dung kann das Material sofort wieder mitgenommen werden oder man nutzt online bequem den Abhol- Service und lässt sich sein Material wieder nach Hause liefern. www.allinsports.de/werkstatt SK ATEN, DER NEUE ALTE L ANGL AUF TREND Ein sehr sportlicher Ski ist der X-IUM Skate von Rossignol. Hier drin verbirgt sich Technologie aus dem Weltcup – bestehend aus Nomex-Wabenkern, ultraleichten Aramidfasern, Glasfaser-Carbon Laminat, K7000-Weltcup-Belag. Langlauf-Fans, die ihr Training ambitioniert angehen, werden Spaß mit dem leichten X-IUM haben. Gute Drehfestigkeit und angenehme Gleiteigen- schaft. 434,99 € A N Z E I G E KR AF T VOLL UND LEICHT – TOURENSKI ESCAPER 87 Wer gern das gesamte Skigebiet erobern möchte, für den ist der ESCAPER 87 von Rossignol der perfekte Allround-Ski im Bereich Touring. Er ist sehr leicht, robust und bietet eine gute Aufstiegs- performance. Durch seine Wendigkeit und sein exzellentes Skiverhalten wirst du viel Spaß während den Abfahrten haben. Möglich wird das durch den Paulownia-Kern und die Air-Tip-Tech- nologie, somit dreht der Ski noch wendiger durchs Gelände. 500,00 € Tech-Check Technik und Training gehen Hand in Hand – mit Apps, Gadgets und Fitnessgeräten können Workouts nicht nur abwechslungs- reicher, sondern auch effektiver gestaltet werden. Unsere inno vativen Produkte stellen wir hier vor, mehr gibt’s im Onlineshop www.allinsports.de – sogar mit Lieferung am selben Tag innerhalb Leipzigs. POWERED BY TOURING-SPASS ABSEITS DER PISTE Die Rover von Union sind eine absolute Neuheit auf dem Markt und bieten eine Alternative zum Splitboard. Die kurzen, leichten Aufstiegshilfen, mit Steigfellen, sind eine Mischung aus Schneeschuhen und Splitboard. Somit benutzt du die Rover für den Aufstieg und dein normales Board für die Abfahrt. Kombinieren kannst du die Ski perfekt mit der Union-Explorer- Bindung. Dank dem Interface kannst du diese ohne Werkzeug in Sekunden- schnelle auf dein Snowboard installieren. 399,00 € NACHHALTIG, ST YLISCH, UMWELTFREUNDLICH Bei All in Sports findest du warme und umwelt- freundliche Outfits, die dich durch die Ski-Saison führen. Mit dabei ist die Outdoor-Marke Picture Organic Clothing. Die französische Marke ist ein Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit. Die aktuelle Kollektion besteht aus dem neuen Bio-Sourcing- Hardshell-Material. Hier wird das Bio-Polyester aus Zuckerrohrabfällen hergestellt. Hose: 280,00 €, Jacke: 335,00 € 234,50 € All in Sports: Lagerhofstraße 4, Leipzig, Mo – Do 10:00 – 18:30 Uhr, Sa 10:00 – 16:00 Uhr Mehr Infos und Onlineshop: www.allinsports.de t ECh- ChECK F EBRUA R 2022 27 n o i n U , g n i h t o l C c i n a g r O e r u t c P i , ) 2 ( l o n g i s s o R , s t r o p S n i l l A , e n O o k c e G , n n a m ff o H o i v l y S : s o t o F
Familiensport „Wir müssen den Kindern Angebote machen, das ist unsere Aufgabe als Erwachsene!”, sagt Professor Kieß In den Lockdowns wurde den Kindern die Bewegung abgedreht.“ Prof. Wieland Kieß B E W E G U N G S M A N G E L B E I K I N D E R N „Mit 13 Jahren 220 Kilogramm schwer“ Der Leipziger Mediziner Prof. Wieland Kieß von der Uniklinik forscht seit Jahren zu den Themen Bewegungsmangel, Übergewicht und Adipositas bei Kindern. Im Interview appelliert er an die Eltern. Herr Prof. Kieß, welche guten Vorsätze zum neuen Jahr sollten Eltern fassen, um Übergewicht bei Kindern zu vermeiden? Prof. Dr. Wieland Kieß: Das ist ganz simpel: Man muss Bewegung fördern – mit den Kindern rausgehen, mit ihnen rumtoben, tägliche Bewegung im Alltag. Das können auch ganz banale Sachen sein: Ich weiß bei- spielsweise gar nicht, wie die Aufzü- ge bei uns in der Uniklinik von in- nen aussehen. Ich nehme die Treppe, auch in den vierten Stock. 28 FA Mil iEnSP oR t Seit 1998 Professor für Pädiatrie und direktor der Univer- sitätskinderklinik: Wieland Kieß Sie forschen seit Jahren zum Thema. Welche Entwicklungen beobachten Sie? Kieß: Daten aus unserer Langzeitstu- die ab 2011 mit knapp 1.500 Zehn- bis 18-Jährigen zeigen, dass die Bild- schirmnutzung dramatisch steigt, während die Zeit im Freien und Bewegung abnehmen. Vor allem so- ziale Begegnungen in Chor-, Orches- ter- und Tanzgruppen werden immer weniger. Das bereitet mir Sorge, weil diese Kompetenzen später schwer aufzuholen sind. Und Sport? Kieß: Sport hingegen ist vor allem in jenen Gesellschaftsgruppen unterre- präsentiert, die bildungsferner und einkommensschwächer sind. Das be- trifft konkret die Kinder, denen es eh nicht so gut geht. Welchen Einfluss hat die Covid-Pandemie? Kieß: Die Bewegung wurde den Kindern in den Lockdowns richtig- gehend abgedreht. Eine erst im No- vember publizierte Studie auf Grund- lage der Daten von einer halben Million Kindern zeigt, dass sie seit Beginn der Pandemie über alle Ge- wichtsklassen hinweg massiv zuge- nommen haben. Wenn Bewegung wegfällt, sieht man dramatische Kon- sequenzen. Wie motiviere ich einen 13-Jäh- rigen zu mehr Bewegung? Kieß: Das ist die schwierigste Alters- gruppe. Ein Extrembeispiel: Meine schwerste Adipositas-Patientin hatte im Alter von 13 Jahren ein Körperge- wicht von 220 Kilogramm. Wir müs- sen früher ansetzen. Kinder müssen Bewegung im Kita-Alter verinnerli- chen, dann bewegen sie sich später auch als Jugendliche. Das gilt auch für Ernährung. Meine Lieblingsstu- die aus Finnland zeigt: Wer im Al- ter von drei, vier Jahren gelernt hat, regelmäßig Obst zu essen, tut das auch 50 Jahre später noch. Und den 13-Jährigen müssen wir mit dem Sport locken, der ihm Spaß macht; das kann auch Kampfsport sein. Wir müssen Angebote machen, das ist unsere Aufgabe als Erwachsene! [ukr] Mehr Infos: www.ifb-adipositas.de
Kleine Sportler ganz groß Gerry, Moritz und Franz (v. l.) powern sich beim Judo aus Drei Freunde für den Gürtel Für kleine Judoka ist die Prüfung zum weiß-gelben Gürtel der erste Meilen- stein auf dem Weg zum großen Kampfsportler. Für die drei Freunde Gerry, Franz und Moritz war es im Dezember so weit: Nach nur drei Monaten Training absolvierten sie erfolgreich ihre Gürtelprüfung. „Eigentlich war ich nicht aufgeregt, aber der Prüfer war streng und wir waren als letzte von 15 Kindern dran. Da wurde ich doch nervös“, gibt Franz rückblickend zu. Jetzt sind die Neunjährigen, die zusammen in eine Klasse gehen, stolz, glücklich und hoch- motiviert. „Wir machen weiter bis zum schwarzen Gürtel“, lacht Moritz. Selbst die schwierigen Begriffe sitzen. „Die Fallschule ist am wichtigsten“, weiß Gerry. „Neben Fallen rückwärts und seitwärts mussten wir Wurftechniken wie O-goshi oder Uki-goshi und Bodentechniken wie Kuzure-kesa-gatame zeigen.“ Trainerin Marie Branser (SC DHfK) ist begeistert von ihren Schützlingen: „Wir trainieren einmal pro Woche 90 Minuten. Gerry, Moritz und Franz sind als letzte zur Gruppe gekommen – ich bin super stolz, dass sie nach so kurzer Zeit bestanden haben. Da sieht man, was mit Disziplin und Fleiß möglich ist.“ [kaj] Mehr Infos: https://judo.scdhfk.de T R O V I -A P P D E S S C D H F K Mit dem Smartphone an die frische Luft Wie begeistert man eigentlich Kinder für Ausflüge und Wanderungen – speziell in der kalten Jahreszeit? Natürlich mit dem Smartphone. Mit der 2019 rund erneuerten Geocaching-App TROVI des SC DHfK entdecken Kinder spiele- risch Routen in und um Leipzig, navigieren sich selbst zu festgelegten Zielen und können an jeder Wegmarke Denk- oder Sportaufgaben lösen. Schatzsuche mit dem Smartphone: Kinder unterwegs mit der tRoVi-App „Unser Ziel ist es, viele Menschen, egal, ob jung oder alt, ob groß oder klein, für die Umwelt und den Natursport zu begeistern und zu sensibilisieren“, schreiben die App-Macher. Tipp: Auch für die an Kindergeburtstagen beliebten Schatzsuchen eignet sich TROVI bestens, weil auf Anfrage bei den App-Machern auch ganz individuelle Routen erstellt werden können. Dazu gibt es eine Bestenliste; auf Wunsch kommen per Push Benachrichtigungen, wenn neue Touren hinzugefügt wurden. [ukr] Mehr Infos: http://trovi.scdhfk.de. Die TROVI-App gibt es für Android und iOS. g i z p i e L t d a t s t r o p S , g i z p i e L K f H D C S , g i z p i e L t d a t s t r o p S , g i z p i e L m u k i n i l k i n U , y t i s e b O d l r o W : s o t o F JE T Z T A N M E L D E N ! Es ist der jährliche Kampf um das goldene Paddel! Wer sich zum eureos OPEN WATER CUP als zehnköpfige Mannschaft eines Unternehmens anmeldet, fleißig Team- geist und Oberarame trainiert und bei der Kostümierung Kreativität zeigt, liegt meist ganz weit vorne. Am Ende zählt das beste Abschneiden bei 150-Meter-Sprints gegen rund 30 Teams. Zu den Mannschaften der Leipziger Unternehmen kommen VIP-Boote städtischer Sportvereine. Unter stützt werden die Amateur-Kanuten von zahl- reichen Zuschauern an der Strecke sowie von Steuermännern und -frauen aus dem Profi- und Nachwuchsbereich, darunter Canadier-Weltmeister und Schirmherr Peter Kretschmer. Die Paddel-Challenge 8. eureos OPEN WATER CUP wird am 6. Juli 2022 bei der SG LVB (Schleußiger Weg 2A) ausgetragen. Weitere Informationen und Anmeldung: https://sportstadt-leipzig.de/eureos/ anmeldung/
Kolumne der leipziger henri Schmidt ist Mitglied der Band die Prinzen. Sein erstes Fußballspiel sah er im Alfred-Kunze-Sportpark. „Lasst bitte die Hände am Kinderwagen!“ D er einzige Sport, den ich selber noch aktiv und regelmäßig betreibe, ist Radfah- ren. Die vielumschriebene Bewegung an der frischen Luft, die Mittfünfzigern mit Übergewicht und anderen Luxusproblemchen eben so empfohlen wird. Viel mehr Möglichkeiten gibt es da auch nicht, wenn man Schwimmhallen und Fitnesscenter meidet. Früher war ich noch regelmäßig Zuschauer beim Fußball auf allen mög- lichen Plätzen und auch in großen Stadien. Da durfte man laut Stadionordnung sein Gesicht nicht verdecken. Geschichte. Manchmal schaue ich noch ein Spiel im Fernsehen, aber auch nicht oft. Wenn die Spiele langweilig sind, konzentriere ich mich auf die Bandenwerbung. „Schatz“, rufe ich dann in die Küche, „wusstest du schon, dass es einen neuen Multivan gibt?“ „Nein“, erwidert die Allerschönste. „Brauchen wir denn einen?“, ruft sie neugierig zurück. „Nein, haben wir noch nie gebraucht“, erinnere ich sie. Das sind dann Spiele und Gespräche, die niemand braucht. Beim Radfahren selber kann man einige interessante Studien betreiben. Das hilft auch, um vom eigenen Dilemma der Durchschnittsgeschwindigkeit und Trittfrequenz abzu lenken. Fußgänger sieht man beispielsweise fast nie ohne Smartphone. Ausnahmen sind Leute mit einem Rollator. Die haben alle Hände voll zu tun. Aber die nachwachsende Generation kommt anscheindend ohne Smartphone nur noch schlecht bis gar nicht zurecht. Das kann sehr gefährlich sein! Wenn man zum Beispiel fällt und sich nicht mit beiden Händen ab- fangen kann. Die Augen fast permanent auf das bunte Viereck zu richten, ist auch so schon gefährlich genug. Zusammenstöße jeglicher Art sind vorprogrammiert. Geschickte Inline- skater tippen bei 30 km/h Nachrichten. Das sieht echt cool aus. Der Sinn solcher Diszi- plinen blieb mir bisher allerdings verborgen. Richtig gefährlich kann es bei der Königsdis- ziplin werden: Kinderwagenschieben ohne Hände! In der linken Hand die Zigarette, rechts das Handy, dabei Sprachnachrichten einsprechen, wobei die Augen dann noch auf das Heiligtum gerichtet sind. Und damit meine ich nicht das Kind … Ihr Lieben! Lasst bitte die Hände am Kinderwagen! Nicht alle Radler kommen so gemütlich und aufmerksam daher wie ich. Manch einer fährt E-Bike, mit Unterstützung sehr schnell, und hat trotzdem noch mit seinem Mobilgerät zu tun! In diesem Sinne verbleibt mit sportlichen Grüßen Henri Schmidt 30 Kol UMnE Impressum SPORT S TA D T LEIPZIG A h o i L E I P Z I G Herausgeber: Ahoi Leipzig und Olympiasport Leipzig GmbH AHOI LEIPZIG Stadtmagazin für Leipzig und Region erscheint bei Media-Dampfer – Verlag und Beratung Nikolaistraße 12–14, 04109 Leipzig Telefon: +49 (0) 3 41 / 23 49 87 08 info@ahoi-leipzig.de www.ahoi-leipzig.de OLYMPIASPORT LEIPZIG GMBH www.sportstadt-leipzig.de presse@osl-leipzig.de Verantwortlich (V.i.S.d.P.): Stefan Felgenhauer Gerichtsstand: Leipzig Redaktion: Heike Fiedler [hfi], Thomas Fritz [fri], Katja Junghans [kaj], Ullrich Krömer [ukr], Christian Vock [chv] GAST DIESER AUSGABE: Henri Schmidt Redaktionsschluss: 22.02.2022 Layout: Maja Schollmeyer Lektorat: Dr. Sandra Meinzenbach Vertrieb: Gangart Werbung GmbH Druck: NEEF + STUMME GmbH Auflage: 49.000 Exemplare Erscheinungsweise: viermal jährlich Nächster ET: 01.05.2022 Anzeigenschluss: 18.04.2022 Anzeigen: anzeigen@ahoi-leipzig.de Anzeigenpreisliste: Es gelten die aktuellen Mediadaten vom 1.1.2022. Für unverlangt eingesandte Fotos, Illustrationen oder Manuskripte übernehmen wir keine Gewähr. Nachdruck von Texten, Bildern oder vom Verlag gestalteter Anzeigen nur mit schriftlicher Genehmigung. A h o i L E I P Z I G Das Stadtmagazin fü r Leipzig und Region E G I E Z N A Mit dir kommt einfach jeder ans Ziel. J e t z t b e w e r b e n ! w w w . L . d e / b u s f a h r e n Atelier Wolkengold H a n d g e m a c h t e r S c h m u c k a u s f a i r e n M a t e r i a l i e n 02 2022 3 2 E X T R A - S E I T E N D a s o f f i z i e l l e L e ip z i g e r S p o r t- m a g a z in z u m H e r a u s n e h m e n ◆ Woody Allen in Leipzig M u k o z e i g t „B u l l e t s o v e r B r o a d w a y“ SPORT STADT LEIPZIG Das Sportmagazin für Leipzig AUSGABE 1.2022 Ahoi L E I P Z I G ◆ Mehr als nur Kaffee S p a n n e n d e F a k t e n r u n d u m s S c h ä l c h e n H e e ß e n ◆ Mercado dos Sabores I n L in d e n a u e in k a u f e n w i e im p o r t u g i e s i s c h e n S u p e r m a r k t Komm ins #TeamLeipziger und werde Busfahrer (m/w/d)! ◆ Mailand, Turin, Basel D a s G e w a n d h a u s - o r c h e s t e r u n t e r- w e g s in E u r o p a BIATHLON IN ZWENKAU Aus dem DER GANZE FEBRUAR IN EINEM HEFT: Premieren, Kunst, Kulinarisches, Sport und mehr aus unserem Leipzig Flachland hoch hinaus Leistungszentrum Espenhain Im Süden von Leipzig trainieren Tennis-Talente unter Top-Bedingungen Quo vadis, Sportstadt Leipzig? Großes Interview: Sportler und Funktionäre diskutieren die Krise im Leistungssport Auf eine Zigarre nach Peking Bob-Anschieber Alexander Schüller will Gold bei den Olympischen Spielen holen Fitness- Coupons S. 11 Unser Magazin SPORT STADT LEIPZIG ist auch der aktuellen Ausgabe der Ahoi leipzig beigelegt. ) t a v i r p ( t d m h c S i i r n e H : o t o F
Starte gemeinsam durch. Finde mit der Leipziger Crowd Unterstützer für dein Herzensprojekt und sammle Geld für deine Idee. www.L.de/crowd Starte durch – mit der Leipziger Crowd. Ein starker Partner an deiner Seite Mit der Crowdfunding-Plattform der Leipziger Gruppe geben wir engagierten Menschen in Leipzig und Region die Möglichkeit, ihre Herzensprojekte zu verwirklichen. Dein Projekt bringt Leipzig sozial, kulturell, sportlich, ökologisch oder gesellschaftlich voran? Dann nutze die Crowd: Egal ob Vereine, Organisationen, Initiativen, Schulen, Stiftungen oder Privatpersonen – jeder kann Projektstarter sein. So funktioniert’s: 1 Projektbeschreibung hochladen unter www.leipziger-crowd.de 2 Zielsumme nennen 3 innerhalb von max. 60 Tagen Unterstützer finden und Geld sammeln Die Leipziger Gruppe hilft dir, dein Projekt auf die Beine zu stellen und zum Laufen zu bringen, damit du schneller ans Ziel kommst. So unterstützen wir dich dabei: Support Mit unseren Online-Seminaren, Workshops und Beratungen machen wir dich fit für deinen Projektstart. Zusätzlich unterstützen wir dich über die gesamte Projektlaufzeit. Kommunikation Profitiere von unseren Onlinekanälen und Communitys, über die wir dein Projekt pushen. Prämien Nutze kostenlose Prämien unserer Partner für deinen Projekt-Shop. Monatlicher Fördertopf Projekte von gemeinnützigen Institutionen erhalten von uns eine extra Förderung.