Porträt B A S K E T B A L L E R J O N A S N I E D E R M A N N E R Noch mal erste Liga Jonas Niedermanner ist derzeit der erfolgreichste Basket- baller aus Leipzig. Das frühere Talent des USC Leipzig verfolgt mit seinem Klub Tigers Tübingen ein großes Ziel. V iele Basketballer nennen LeBron James als Vorbild, Kevin Du- rant oder Kobe Bryant – Legenden des Sports. Bei Jonas Nie- dermanner ist es Shane Battier, ein ehemaliger NBA-Profi, der durch seine harte Ver teidigung und seinen Dreier gefürchtet war. Battier war ein Glue Guy (v. engl. „Kleber“), der dem Team all die kleinen Dinge gibt, die es am Ende wie Klebstoff zusammenhält und erfolgreicher macht. Kein Star, sondern ein sehr, sehr guter Rollen- spieler. Eine Beschreibung, die auch auf Jonas Niedermanner zutrifft. H a r t e S c h u l e b e i m U S C Der 28 Jahre alte Flügelspieler ist aktuell der am höchsten spielende Leipziger Basketballer in Deutschland. Er macht bei Bundesliga- Absteiger Tigers Tübingen in der Pro A den Gegnern das Leben schwer. Seine Statistiken (knapp sieben Punkte pro Spiel) lassen auf den ersten Blick niemanden aufhorchen. Sein Wert fürs Team schon. Tübingens Trainer Domenik Reinboth sagt über den 2,05-Meter- Mann: „Jonas ist einer unserer Teamkapitäne, der eine Führungsrolle auf und abseits des Feldes einnimmt. Er ist ein ‚Leader by Example‘, der immer als erster Spieler in der Halle und für die anderen Spieler ein Ansprechpartner ist. Jonas ist in seinem Tun sehr gewissenhaft, dazu ist er ein positiver Typ mit einer guten Energie.“ Zudem gilt Nie- dermanner als guter Shooter und einer der besten Verteidiger der Liga. Seine ersten Schritte als Basketballer machte der in Halle/Saale geborene und in Eilenburg aufgewachsene Profi in Wurzen. Später wechselte er zum USC Leipzig und lief bereits mit 14 Jahren für das Männerteam der Uni-Riesen in der Pro B auf. „Da habe ich mitge- kriegt, was es heißt Profi, zu sein.“ Besonders seinem früheren Leip- ziger Nachwuchs-Trainer Dominik Braun hat Niedermanner viel zu verdanken. Der ließ ihn und seine Teamkollegen schon mal während eines Spiels bei einem hohen Vorsprung Strafsprints laufen, weil sie einen Spielzug vergeigt hatten. „Unter Dominik war es eine unglaub- lich schöne Zeit, aber er war auch ein unglaublich harter Trainer, was mir sehr geholfen hat“, sagt Niedermanner. Er lernt, dass alle an einem Strang ziehen und dem Trainer vertrauen müssen. Auf Brauns Rat wechselt der Teenager an die Sportschule in Halle, spielt Nachwuchs- Bundesliga, unterschreibt später bei Bundesligist Mitteldeuscher BC in Weißenfels seinen ersten Profivertrag und debütiert in der BBL. A u f s t i e g i n R e i c h w e i t e Die paar Kurzeinsätze mit Weißenfels reichen dem Leipziger aber nicht aus, der nach dem Wechsel vom MBC seit 2019 für fünf ver- schiedene Teams in der zweiten Liga auf Korbjagd ging. „Ich will noch mal 15 bis 20 Minuten pro Spiel BBL spielen. Ob das klappt, steht in den Sternen. Ich bin nicht mehr der Allerjüngste, aber darauf arbeite ich hin und das will ich unbedingt erreichen“, sagt Niedermanner. Tübingen hat nur wenige Punkte Rückstand auf die vorderen Playoff- Plätze. Die Rückehr in die BBL ist möglich, wenn im Saison-Endspurt alles perfekt läuft. „Wir zeigen immer wieder sehr viel Charakter. Wir geben uns nie auf und das kann ein großer Faktor sein, dass wir am Ende der Saison doch echt erfolgreich werden“, sagt Niedermanner. Er wird dabei – wie immer – furchtlos voran gehen. [fri] www.instagram.com/jmniedermanner9 k e d d u D s i n n e D / n e g n i b ü T s r e g i T : o t o F 20 P o R T R äT