2 01 2 /13 Dominik Kaiser Eigentlich hatte der neue Sportdirektor Ralf Rangnick Dominik Kaiser ein neues Trainingszentrum versprochen. „Ich war schon ein bisschen überrascht, als ich an meinem ersten Tag in Leipzig an den Cottaweg fuhr und noch gar nichts vom neuen Trainings- zentrum stand – nicht mal ein Bagger“, erinnerte sich Kaiser lachend. Die Entscheidung, von Bundesligist Hoffenheim in die 4. Liga zu RB zu wechseln, war dennoch goldrichtig. Kaiser führte die Mannschaft zum ersehnten Aufstieg im dramatischen Rele - gationsrückspiel in Lotte. „Das war von der Anspannung her sicher das krasseste Spiel. Wenn das schiefgegangen wäre, hätte es viele Fragezeichen gegeben, ob und wie es weitergegangen wäre – nicht nur innerhalb der Mannschaft, sondern auch seitens der Vereinsführung und des Investors“, sagte Kaiser. Danach ging es steil bergauf für RB und für Kaiser, der es als einziger Spieler mit einem Klub von der Regionalliga bis in die Champions League schaffte. 2012 war Dominik noch der kindliche Kaiser 4 5 2 013/14 Yussuf Poulsen Eigentlich wollte er in die Bundesliga, doch bei einem Nachwuchsländerspiel in Portugal überzeugte Ralf Rangnick den damals 19 Jahre alten Yussuf Poulsen, in die 3. Liga nach Leipzig zu wechseln. Längst ist der Däne mit 396 Partien für RB (90 Tore) Rekordspieler – und Publikumsliebling sowieso. Kein Spieler ist länger im Klub als der ewige „Yussi“, der nun schon in seine zwölfte Saison mit den „Roten Bullen“ geht und gerade 30 geworden ist. Voller Einsatz: Yussuf Poulsen hat einen unbändigen Glauben an seine Fähigkeiten 6 2 014/15 Joshua Kimmich Dass dieser 18-Jährige eine besondere Gabe hat, Räume zu erkennen und die Bälle dorthin zu passen, war schnell klar. Seltsam nur, dass sie Joshua Kimmich nicht einmal in der zweiten Mannschaft des VfB Stuttgart haben wollten. So kam der aktuelle Nationalspieler 2013 nach Leipzig und verzauberte 2014 in der 2. Liga auch Pep Guardiola, der ihn rund um das erste Zweitligaspiel von RB bei 1860 München zum FC Bayern abwarb. Doch bei RB hat Kimmich den Durchbruch geschafft und ist hier in der berühmten WG mit Yussuf Poulsen und Dauergast Diego Demme erwachsen geworden. Wie haben Sie den Verein erlebt, als Sie 2010 begonnen haben, und was waren Ihre ersten Aufgaben? Plenge: Ehrlich gesagt, gibt es schon viele Parallelen zwischen damals, Februar 2010, und heute. Jedenfalls was Mindset, Antrieb und Dynamik in unserem Team angeht. Alles war nur um einige Nummern kleiner, genau genommen waren wir nur eine Handvoll Leute auf der Geschäfts- stelle. In der Startphase des Clubs durfte ich viele Bereiche kennenlernen, weil jede und jeder eigentlich überall gefordert war. Wof ür s teh t R B L eipzig? Plenge: Fakt ist: wir haben mit dem rasanten Aufstieg von RB Leipzig – von der Oberliga bis in die Top Ten Europas binnen 15 Jahren – eine einmalige Geschichte hingelegt, die sowohl im In- als auch im Ausland Anerkennung gefunden hat und nach wie vor findet. Mittlerweile sind wir ein Bundesligist, der die Spitze angreifen möchte und auch international große Ambitionen hat. Wichtig für uns ist, dass wir uns dabei immer treu geblieben sind und unseren Weg nie verlassen haben: Toptalenten sprichwörtlich Flügel zu verleihen, immer nach dem Höchsten zu streben, auch mal zu polarisieren, dabei selbstbewusst und professio- nell aufzutreten, aber gleichzeitig bodenständig zu bleiben. Für uns ist es ganz wichtig, anfassbar zu bleiben – egal, wie erfolgreich und international tätig wir sind. Wir werden Leipzig weiter nach Europa und in die Welt tragen – und die Fußballwelt hierher bringen. [ukr] Mehr Infos: instagram.com/rbleipzig o i v i t o m / g i z p i e L B R , t n i o P e r u t c P i : s o t o F 7 2 015/16 Marcel Sabitzer Dafür, dass Marcel Sabitzer anfangs gar nicht von Salzburg nach Leipzig in die 2. Liga wechseln wollte, hat es dem späteren Kapitän hier dann ganz gut gefallen. Sabitzer trug damals als hängender Stürmer maßgeblich dazu bei, dass RB im zweiten Anlauf den Sprung in die Bundes- liga schaffte. Später wurde er zwar als Münchner und aktueller Dortmunder in Leipzig ausgebuht, aber er hat einen wichtigen Beitrag geleistet. 15 J A hR E R B l EIPZ I G AU G U S T 2 0 24 15