noch nicht. Karnafel findet es toll, dass sie ihren Sport unter Top-Bedin- gungen weiter ausüben kann. „Aber das Training in der Ukraine war här- ter“, sagt sie lachend. Integration ist Dmytro Ostapenko, Leipziger Bun- desstützpunkttrainer, immens wich- tig. Er stammt selbst aus der Ukraine und hilft beim Dolmetschen. „Ohne ihn hätten wir die ganzen Behörden- gänge und vieles andere gar nicht managen können“, lobt Große seinen engagierten Kollegen. D o n n e r s t a g a n g e m e l d e t , S a m s t a g g e s p i e l t Montagnachmittag beim Tennis- club Wacker Gohlis in Leipzig. Alina Dzhamalova kommt mit dem Tennis- schläger unterm Arm und der Sport- tasche über der Schulter zum An- fängerkurs. Die Ukrainerin mit den langen dunklen Haaren gehört zu den sechs ukrainischen Männern, Frauen Es ist schön zu erleben, dass die meisten Vereine ganz individuell ihre Hilfe für ukrainische Geflüchtete anbieten. Die machen einfach und stellen die Angebote auf ihre Websites.“ Christian lehmann, koordinator integration und Ehrenamt beim Stadtsportbund 12 uk r a iniS C hE S P or t l Er und Kindern, die in der Max-Lieber- mann-Straße eine sportliche Inte- rimsheimat gefunden haben. Der Verein war einer der ersten, der auf der Website des Stadtsport- bundes Leipzig Tennis für ukraini- sche Geflüchtete angeboten hat. Für alle ist das Training kostenlos. Bei Bedarf stellt der Verein unter ande- rem die Tennisschläger. Wer Tennis spielen kann, ist zudem berechtigt, am Punktspielbetrieb teilzunehmen. Eine Ausnahmeregelung des Sächsi- schen Tennisverbandes ermöglicht dies. Juri und Valentin Dmytriiev nutzen diese Option. Beide spielen bei den Herren 30. „Das war wie ein Wink des Schicksals. Wir brauchten noch Spieler und haben Valentin und Juri Donnerstag angemeldet. Und Samstag haben sie bereits gespielt“, sagt Vize-Präsident Sebastian Luther. Valentin ergänzt: „Wir sind froh und dankbar, als Fremde so schnell An- schluss gefunden zu haben. Wir sind motiviert und haben große Lust.“ „ E s i s t g u t , d a s s w i r h e l f e n k ö n n e n “ Ähnlich unkompliziert ist es beim SV Lindenau 1848 im Leipziger Wes- ten. Auf dem Kunstrasenplatz am Charlottenhof ist Kindertraining. Der Platz ist mit bunten Hütchen in kleine Felder eingeteilt. Zehn ukrai- nische Kinder spielen in unterschied- lichen Mannschaften. „Wir haben noch keinen weggeschickt, die dürfen alle kommen“, sagt Harry Schramm, Jugendleiter der Abteilung Fußball. Klar, die Verständigung ist nicht leicht. Kein ukrainisches Kind spricht deutsch. Aber, so Schramm: „Der Ball ist rund, der Trainer macht es vor, die anderen Kinder machen es nach. Und da kommt der Zwerg aus der Ukraine und macht es genauso gut.“ Artjom ist einer der ukraini- schen „Zwerge“. Der Achtjährige aus der Nähe von Mariupul kommt in- zwischen gern zum Training. „Es ist zwar nicht so wie zu Hause, aber in- zwischen freue mich auf das Training und auch auf die anderen Kinder.“ Zu den anderen gehören Max, Anna und Kenia. „Wir freuen uns, Kinder aus einem anderen Land kennenzu- lernen. Man muss ihnen helfen, denn dort ist Krieg“, sagen sie. Auch ganz praktisch wird den Ukrainern gehol- fen. Mit Sportkleidung zum Beispiel. Dazu wurde vereinsintern eine Sam- melaktion veranstaltet. Zudem gibt es den „Schuhschrank“. „Zu klein gewordene, gut erhaltene Sport- oder Fußballschuhe können hier abgege- ben werden. Hier findet jeder etwas Passendes“, so Schramm. Wie viele Geflüchtete in den Breitensportvereinen seit Ausbruch des Krieges aufgenommen wurden, kann Christian Lehmann, Koordi- nator für Integration/Inklusion vom Stadtsportbund Leipzig nicht sagen. „Es ist schwierig, die Familien direkt zu erreichen, um sie über die Ange- bote der Sportvereine zu informieren. s i l h o G r e k c a W C T , n n a m ff o H o i v l y S , r e l d e i F e k i e H : s o t o F diana karnafel beim training in der Schwimmhalle Mainzer Straße: inzwischen trainiert die Jugendliche wieder in ihrer heimat