Es ist anstrengend, es kostet Zeit, aber es macht auch unglaublich Laune.“ Eishockey-Linienrichter Marcus Höfer Vollkaskoversicherung gegen Vanda- lismus absichern. „Zum Glück ist mir persönlich außer negativen Kommen- taren im Netz noch nichts passiert“, sagt Höfer. Er findet es schade, dass oft nicht gesehen wird, wie viel Zeit die Un- parteiischen investieren. Pfeift er in Bremerhaven, fährt er früh los und kommt erst in der Nacht wieder nach Hause. Es gibt andere, die mangels Nachwuchs fünf Spiele an einem Wochenende pfeifen. Im Verhält- nis zum Zeitaufwand fallen die Aufwandsentschädigungen und Kilo- meterpauschalen in den meisten Sportarten eher dürftig aus, selbst in den oberen Ligen. Und Nachwuchs wird überall händeringend gesucht. Angebote für junge Schiedsrichterinnen Als Kampfrichter-Obfrau möchte Claudia Müller besonders junge Kampfrichterinnen stärken, die in vielen Sportarten unterrepräsentiert Als Eishockey- Schiri braucht Marcus Höfer ein gutes Auge und flinke Beine Bundesliga DEL. Er pfiff schon B-Weltmeis terschaften, Nachwuchs- Euro pameisterschaften und Europa- pokalspiele. Als Linienrichter ist er für Abseits- und Icing-Entscheidun- gen, Bullis und den Spielfluss zustän- dig. Er liebt die Arbeit, das Adrenalin bei wichtigen Playoffs, die Kommuni- kation mit den Profis. „Ja, wir werden auch mal kritisiert. Ja, wir kriegen ab und zu einen Bierbecher ab“, sagt Höfer. „Das letzte Mal war aber vor über zehn Jahren. Mittlerweile wer- den solche Vorfälle hart bestraft.“ Ein wachsendes Problem sieht er im anonymen Hass auf Social Media. Höfer kennt einen Kollegen, der so- gar Drohbriefe nach Hause erhielt – mit dem Hinweis, man wisse, wo seine Kinder zur Schule gehen. „Das ist immer noch ein Mensch, der Gefühle hat, eine Familie, Sorgen. Dann hat er vielleicht nicht gut gepfiffen, sitzt acht Stunden im Auto und bekommt auch noch so einen Müll geschickt.“ In den oberen Ligen gibt es abgesperrte Parkplätze und Security für die Schiedsrichter-Pkw, weil früher Au- tos beschädigt wurden. Schiedsrich- ter können sich mit einer speziellen W ie is t im Q uadb all das Miteinander z w ischen S chiris, Spieler n, Tr ainer n und Fans? Gerrens: Sehr gut – weil es eine ziemlich kleine Community ist. Aber natürlich gibt es auch Personen, die zum wiederholten Male nicht reagieren, wenn ich etwas ansage. Darauf möchte ich in Zukunft noch deutlicher reagieren. Es ist wichtig, dass die Schiedsrichterinnen gut behandelt werden. Grundsätzlich ist der Ton uns gegenüber, wenn es Beschwerden oder Hinweise gibt, sehr höflich. Nach dem Spiel gibt es immer ein dreifaches Hipp-Hipp-Hurra für die Teams, aber auch für die Unparteiischen. Das ist eine schöne Wertschät- zung für unsere Arbeit. Q uadb all en t s t amm t den Har r y-Po t ter -Romanen. Die Spieler halten einen Besen bzw. Stick zwischen den B einen. Gehör t die B esen-Kon tr olle auch zu Ihr en Auf gaben? Gerrens: Nein, es gibt keine Besen- Kontrolle (lacht). Die Sticks werden oft vom Gastteam zur Verfügung gestellt. Ich vertraue darauf, dass alles stimmt. Rahel Gerrens lobt den meist respekt- vollen Umgang gegenüber den Schiedsrichterinnen im Quadball S C HIED S R I C H T ER IN S A C HS EN NO V EMB ER 2 0 25 15